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26.04.2024
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Chronik der Stadt Naumburg(Saale)

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1945

Am 9. und 11.4. bombardieren anglo-amerikanische Flugzeuge die Stadt. Dabei werden Teile der militärischen Anlagen im Osten der Stadt sowie Bereiche der Altstadt und angrenzender Gebiete zerstört oder schwer beschädigt. Insgesamt sind mehr als 100 Menschenleben zu beklagen, rund 700 Häuser erleiden zum Teil schwerste Beschädigungen. Am 12. April besetzen amerikanische Truppen die Stadt, knapp drei Monate später - am 2. Juli - ziehen Truppenteile der "Roten Armee" hier ein. Durch den Zuzug von Flüchtlingen und Umsiedlern halten sich in der Stadt bis zu 60.000 Menschen auf. Der erste Betrieb, der nach der Besetzung der Stadt arbeitet, ist die Buchdruckerei "Lippert & Co.". Hier erscheinen ab dem 25.4. die "Verkündigungsblätter" des Oberbürgermeisters. Im Sommer Enttrümmerung und Beginn der Wiederaufbauarbeiten zunächst im Gebiet zwischen Salzstraße, Salzgasse und Neustraße. Stadtbaurat Fischer legt für den Wiederaufbau der Stadt erste Richtlinien vor.


1946

Die seit 1939 geschützten Stifterfiguren im Naumburger Dom werden freigelegt und bald darauf auch wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Wiederherstellungsarbeiten an dem beschädigten Bänderhaus (Hintergebäude Markt 5) sowie an den zerstörten Teilen des neuen Friedhofes an der Weißenfelser Straße. Am 26.12. stirbt der bekannte Maler Professor Fritz Rentsch. Er wird auf dem Othmarsfriedhof begraben. Sein künstlerischer Nachlaß geht auf seine Lebensgefährtin Anny Schäfer über.


1947

Erster Fluchtlinienplan für das Wiederaufbaugebiet zwischen Salzgasse und Gutenbergstraße. Er sieht die Verbreiterung der Gutenbergstraße vor. Bald darauf werden die Trümmer der sogenannten Priesterhäuser restlos beseitigt. Am 1. Mai wird die Rollschuhbahn eröffnet. In der Lutherstraße und der Claudiusstraße werden zwei Kinderheime eingerichtet. Es stirbt der bekannte Historiker und Literaturwissenschaftler, Professor Dr. Ernst Borkowsky. Seine bedeutsamste Naumburg-Publikation ist die Jubiläumsschrift "Naumburg 1028-1928 - eine Geschichte deutschen Bürgertums". Nach einer statistischen Erfassung beträgt die Gesamteinwohnerzahl (einschließlich Umsiedler und Evakuierter) rund 45.000, die Gesamtwohnfläche etwa 192.760 qm. Mit der endgültigen Freilegung der Stifterfiguren Beginn umfangreicher archäologischer Forschungen im Dom, Grabungen werden auch im Westchor vorgenommen. Am Ende des Jahres tritt die weltbekannte Tänzerin und Choreographin Gret Palucca in Naumburg auf. In dem Unternehmen "Holzwaren für Haus und Wirtschaft", den früheren "Werkstätten für Handwerkskunst" des Volkskünstlers Muck-Lamberty, werden etwa 100 Arbeitskräfte beschäftigt. Darunter befinden sich viele Umsiedler und Körperbehinderte. Ein Jahr später wird Muck-Lamberty und sein Unternehmen vom Wirtschaftsminister ausgezeichnet. Bald darauf muß Lamberty für immer die Stadt verlassen. Er siedelte sich später im Westerwald an, wo er 1984 verstarb.


1948

Die Gestaltung der Fläche des zerstörten Friedhofes vor dem Marientor als Erinnerungsstätte für die Opfer von Faschismus und Gewalt wird mit der Aufstellung einer Skulptur von Professor Johannes Hartmann abgeschlossen. Wiedereröffnung des Schwanen-Filmtheaters in der Jakobsstraße. Ein Brand hatte eine umfassende Erneuerung des Kinos erforderlich gemacht. In der Zeit von Mai bis Juni des Jahres werden in Naumburg etwa eine Million Schulbücher hergestellt. Außerdem werden mit Maschinen der Naumburger Zeitung rund 150.000 wissenschaftliche Bücher gedruckt. Als eine der ersten Unternehmen wird die Firma "Maschinenfabrik Gehring" in sogenanntes "Volkseigentum" übergeführt. Das Unternehmen hatte nach kurzzeitiger Unterbrechung schon am 11. Mai 1945 die Produktion wieder aufgenommen. Mit Erlaß der Landesregierung Sachsen-Anhalt vom 16. Juli wird das Domgymnasium mit der Oberschule für Jungen in Naumburg vereint. Bis 1950 konnten die Klassen des Domgymnasiums in den alten Schulräumen noch bleiben.


1949

Generalreparatur der Orgel im Westchor der Domkirche. Auch für den Ostchor ist eine Orgel geplant. Massenveranstaltungen auf dem Marktplatz anläßlich der Gründung der DDR. Im Zuge der Schulreform wird an den Naumburger Schulen der gemeinsame Unterricht für Jungen und Mädchen eingeführt. Als neue Oberschule ist das frühere Lyzeum in der Müntzerstraße bestimmt.


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